Die 7 Todsünden

Seit Oktober 2021 ist in Reppichau eine weitere Sehenswürdigkeit zu bestaunen. Es sind die 7 Todsünden, die schon lange auf dem Realisierungswunsch des Fördervereines Eike von Repgow standen. Über das Leader- und Leuchtturmprogramm des Landes und des Landkreises Anhalt-Bitterfeld konnte dieses Projekt durchgeführt werden. Warum diese sieben Todsünden im Kunstprojekt Sachsenspiegel nun ihren Platz fanden, sind vor allem auch menschlichen Schwächen von Leuten aus dem Mittelalter geschuldet, die einfach nicht aus ihrer Haut konnten und bei ihren Zeitgenossen mit Attributen betitelt wurden, die nicht immer positiven Charakter hatten. Aber seit alters her waren diese negativen Charaktereigenschaften bei einigen Menschen schon immer ein gesellschaftliches Problem gewesen und diese könnten sich zum Teil bis in unsere Gegenwart übertragen haben. Darum wollen wir mit den Kunstplastiken, auch etwas sarkastisch aber auch spaßig, auf die jahrhundertealten einzelnen Schwächen und Laster unserer menschlichen Spezies hinweisen.

Die heute bekannten Todsünden stammten schon von Papst Gregor dem Großen (540-604) und galten als schwerer Verstoß gegen die Gesetze Gottes. Diese besonders verwerflichen menschlichen Laster wurden als Sünde bezeichnet, als himmelschreiende Sünden verdammt und wurden mit dem Fegefeuer bestraft.                                                             

Auch der italienische Dichterfürst Dante Alighieri (1265-1321) ging in seinem wohl bedeutendsten Dichtungswerk der italienischen Literatur, der Göttlichen Komödie, auf die sieben Todsünden ein.

Hochmut: Dass seinem Nachbarn möge Leid geschehen, / Wünscht dieser, hoffend, dass er selber Stiege, /Kann er tief unter sich den andern sehen.

Habgier: die dort des Haars Beraubten sind die frommen / Prälaten, drunter Papst und Kardinal, / In deren Brust der größte geiz entglommen.

Wollust: die werden, die - verlockt vom Sinnentruge - / In Wollust frönen der Vernunft entsagen.

Zorn: Der ew´ge Glutenbrand / Der drinnen braust, lässt sie so rot sich weisen, / Wie du jetzt siehst im untern Höllenrand.

Völlerei: Ich bin´s, den unsre Bürger Ciacco hießen, / Und weil ich nur geopfert meinen Schlund, / Muss ewger Regen sich auf mich ergießen.

Neid: Die Metze, aller Welt Verderb, daneben, / Verpönt als Hofpest, die nicht auszumerzen, / Die geile Blicke pflegt zum Thron zu heben.

Faulheit: O Volk, das hier durch Eifer glühend heiß, / Was er versäumt in Lauheit, einzubringen / Sich wacker müht in diesem Büßerkreis.  (Übertragen von Richard Zoozmann)

 

Laster, nichts als Laster