Die Geschichte von Reppichau
1156 | Am 28. Dezember 1156 wurde Reppichau das erste mal schriftlich erwähnt. Zum ersten mal erschienen "Eico und Arnolt von Ripechowe" als Zeugen auf dem Landgericht, das Markgraf Albrecht der Bär in Wörbzig abgehalten hat. |
1287 | Die Fürsten Johann I., Albrecht und Bernhard II. von Bernburg verkaufen ihren Reppichauer Besitz dem Frauenkloster Coswig. In der Urkunde wird als Zeuge genannt "Ghero senior de Reppekowe". |
13. Jahrhundert | Ende des 13. Jahrhunderts gab es noch sorbische Einwohner in Reppichau; Gemeindeangelegenheiten führte ein Supan = Senior |
1362 | 1362 gehört Reppichau kirchlich zum Banne Kothenensies des Erzbistums Magdeburg. |
1464 | Um 1464 wohnten 12 Vollbauern (Hüfner) in Reppichau. |
1547 - 1549 | In den Jahren 1547 - 1549 wurde das Anhalt-Dessauische Landregister aufgestellt, in dem die Städte und Dörfer genau beschrieben werden, so auch Reppichau. Neben dem Pfarrer war die wichtigste Person für das Dorf der Richter Hans Czipke, der Haus und Hof, 1 ½ Hufen Landes und die Richterwiese zu zwei Fudern als freies Mannlehen erblich von der Herrschaft erhalten hatte. Er war also Erbschulze. Eine weitere Hufe hatte er von der Dessauer Pfarre in Pacht. Der Richter war zugleich Schankwirt. Er durfte nur Dessauer Bier verzapfen und zahlte für das Schankrecht jährlich zwei Gulden an Bierzins. |
1547 - 1549 | In Reppichau wohnten in dieser Zeit:
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1557 | Die Reppichauer Pfarrei besaß 1557 5 Hufen Acker = 150 Morgen, 1 gute Wiese und eine Holzmarke. Der ehemalige Kirchenverband erstreckte sich über Reppichau und Rosefeld als Filiale.1613 wurde die Reppichauer Pfarrei zur Mosigkauer Pfarrei gelegt. |
17.12.1594 | Erbzinsbrief Hospital Cöthen über das Viertel einer Holzmark auf Reppichauer Flur (ohne Wiese). Lehnsherr: Johann Georg I. Fürst von Anhalt; Lehnsträger: Superintendant Georg Krüger |
1628 | durchzogen kaiserliche Truppen Anhalt u.a. Reppichau (im April Coloredo und der Herzog von Braunschweig-Lüneburg) |
November 1629 | Truppenbelegung durch die Regimenter zu Roß Bernstein, Haugwitz, Dampier, Weneriki, drei Kompanien sächsischer Reiter, die Regimenter zu Fuß Aldringen, Tiefenbach und Graf Philipp von Mansfeld, auch Abteilungen der Regimenter Cerboni, Löbel u.a. auch in Reppichau |
März 1631 | folgte das Regiment zu Roß Oberst Baumgart, das in Mosigkau und Reppichau Quartier nahm |
03.11.1642 | nahmen die Schweden in Mosigkau und Reppichau Quartier |
1702 | Der Fürst lässt 1702 die Ackerflächen neu vermessen, wobei diese um ein Drittel verkleinert werden und dieses Drittel an den Fürsten fällt. Die Bauern bekommen das Angebot das verlorene Drittel ihres Ackers wieder zurückzukaufen. Nur wenige Bauern konnten die ganze bzw. teilweise Ackerfläche zurückkaufen. |
1822 | Der Herzog bewilligt im Februar 1822 den Neubau der Kirche in Reppichau. Ursprünglichwar nur eine Reparatur des Kirchengebäudes vorgesehen. Aber die Kirchengemeinde Reppichau war für einen generellen Neubau der Kirche, da dies billiger wäre als die Reparatur alle paar Jahre. |
1822/23 | Im Winter 1822/23 begann man, Materialien zum Neubau der Kirche anzufahren. Die Bauausführung lag in den Händen von Maurermeister Eckstein und Zimmermeister Jans aus Dessau. |
1823 | Am 20.9.1823 war der Neubau der Kirche fertig. Die Kosten beliefen sich auf 3200 Taler,wozu die Gemeinde 1000 Taler beisteuerte. Die Landeskirche beglich den Rest. An demGiebel der neuen Kirche ist beim Bau ein steinernes Kreuz, das die Jahreszahl 1335 trägt,eingemauert worden. Der Turm bekam eine Erhöhung |
1823 | Am 05.10.1823 wurde die Einweihung der Kirche durch Superintendanten Ludwig de Marècs vorgenommen, Schullehrer Elze zog mit der Schuljugend singend (100. Psalm) von der Schule her in die mit Blumen reichlich geschmückte Kirche. Nach der Öffnung der Kirche wurden mehrere Liedstrophen gesungen und Pfarrer Herrklotsch hielt den Gottesdienst. Dann stieg der Superintendant Ludwig de Marecs auf die Kanzel und sprach über die Worte 1.Buch Mose 28,17. Zusammen mit dem Pfarrer feierte der Superintendant das heilige Abendmahl. |
1830 | 1830 - 70 Häuser und 433 Einwohner in Reppichau |
1836 | Der Altar der Kirche wurde 1836 von der Ehefrau des Anspänners Philipp Leidel aus Dankbarkeit über die Genesung ihrer einzigen Tochter von einer schweren Krankheit gestiftet. |
1842 | 1842 - 74 Häuser - 449 Einwohner - 207 männliche Einwohner - 242 weibliche Einwohner |
1845 | Die Kirche bekommt eine eigene Orgel, gebaut von Hoff, Dessau nach dem Töpferschen System, das auf Verwendung einer großen Windmasse beruhte. Einweihung am 22.06.1845 -Kosten 450 Reichstaler. |
1848 | Laut Kaufbrief mit Siegel und Unterschrift des Herzoglichen Justizamtes Dessau vom Jahre 1848 wurde das Dorfgut Selchov, welches an Eikes Hof grenzte, zum Verkauf angeboten. 28 Kossaten kauften das Gehöft mit Stallungen, Garten, 150 Morgen Land und teilten sich die Besitzungen untereinander auf. Das hatte Auseinandersetzungen mit den reicheren Bauern zur Folge. Es kam zur sogenannten "Sensenschlacht". Die Kossaten erhoben Protest in Dessau. Der Herzog war "zahmer" und gab den Kossaten recht. Der Bürgermeister Kilian wurde abgesetzt. |
1848 | Am 2.11.1848 provozierte der Kossath Christoph Elze für sich und im Namen der übrigen Kossathen zu Reppichau auf Entschädigung für die durch das Gesetz vom 10. Oktober 1848 aufgegebene Wiesenhütung, welchem Antrage die damalige Herzogliche Generalkommissionim Separations- und Ablösungssachen mittels Rescricts d.d. Dessau den 4.11.1848 stattgaben und zugleich den unterzeichneten Spezialkommissarius Dr. Scirtenius zu Dessau mit Bearbeitung dieses Verfahrens beauftragte. |
1849 | 1849 Wurde die Separationskarte durch Conducteur Ohlemann erstellt |
1858 | Der Anspänner Ludwig Nagel bekommt am 20.11.1858 von der Herzoglichen Anhaltischen Regierung die Konzession zum Betrieb der errichteten Ziegelei |
1864 | Der Reppichauer Müller, August Ehrenberg, bekam 1864 die Genehmigung von der Anhaltischen Regierung, die errichtete zweite Windmühle im Dorf zu betreiben. |
1867 | 1867 - 90 Häuser und 572 Einwohner in Reppichau |
1871 | Die kleine Glocke der Kirche zu Reppichau zerspringt 1871 beim Trauerläuten für den verstorbenen Herzog Leopold Friedrich und wird später umgegoßen. |
1871 | 1871 - 99 Häuser und 585 Einwohner in Reppichau |
1883 | Der Ortsschulze Wilhelm Donath hatte am 20. Oktober 1883 2 Morgen Acker vom Ziegeleibesitzer Lebrecht Naumann zur Benutzung eines neuen Friedhofes auf der sogenannten Nachtheide für 1330 Mark für die Gemeinde gekauft, jedoch vorbehaltlich der Genehmigung des Gemeinderats. Sämtliche Mitglieder erklärten ihre volle Zustimmung. Zur Bezahlung des neuen Friedhofes wurde beschlossen 450 Mark aus der Gemeindekasse, dienoch fehlenden 900 Mark vom Ortsschulzen Donath leihweise zu übernehmen und bis zur Rückgabe des Capitals, vom 1. November d. J. mit 4 ½ % jährlich zu verzinsen. |
1890 | 28 Reppichauer Bürger gründen am 11.10.1890 die Freiwillige Feuerwehr. |
1900 | 1900 - 110 Häuser und 572 Einwohner |
1901 | Zur Unterstützung der Errichtung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig wurde vom Gemeinderat am 21.12.1901 ein jährlicher Betrag von 3 Mark bewilligt. |
1912 | In Reppichau gründen 40 Bauern unter Vorsitz von Albert Donath, Franz Elze und Gustav Steuer am 4. Juli 1912 eine Dampfmolkerei-Genossenschaft die tägliche Milchleistung betrug 1100 Liter. Im Jahr 1930 kam es zum Leitungswechsel. Unter der neuen Leitung wurden verschiedene Umbauten und Verbesserungen ausgeführt, so daß die Molkerei mustergültig und mit den modernsten Maschinen eingerichtet wurde. Die Zahl der Genossenschaftler betrug 170 sowie 18 Pflichtlieferanten. Die jährliche Anlieferung belief sich auf 1 ½ Millionen Liter Milch. Die Verarbeitung konnte auf Grund der modernen Maschinen bis zu 2 ½ Millionen Liter gesteigert werden. Die Neuerung auf dem Gebiet der Milchwirtschaft wirkte sich für die Genossenschaft positiv aus. Unter der fachkundigen Führung des Verwalters erhielt die Molkerei auf den Reichsnährstandsausstellungen erste und zweite Preise für Butter. Durch gute Produkte mit gleichbleibender Qualität bekam die Molkerei das Zuverlässigkeitszeugnis von der Deutschen Milchwirtschaftlichen Hauptvereinigung. |
1912 | 1912 - 587 Einwohner in Reppichau |
1916 | 1916 Die Nachfolgerin der 1871 zersprungenen kleinen Glocke, wird eingeschmolzen. |
1925 | 1925 An den Ausgängen des Ortes müssen Tafeln angebracht werden, mit der Aufschrift "Dorf Reppichau, Kreis Dessau, Freistaat Anhalt". |
1925 | 1925 - 639 Einwohner in Reppichau |
1934 | Am 18.06.1934 Anbau des Eike-von-Repgow-Denkmales am Turm (Denkmal in Form einer mittelalterlichen Grabplatte von Wolf Müller in Bernburg). |
1934 | Am 23.06.1934 wird das Eike-von-Repgow-Denkmal eingeweiht. An der Feier "700-Jahr zum Gedächtnis Eike von Repgows" nahmen mehrere hohe Persönlichkeiten teil: Reichsjustizminister Dr. Gürtner, Reichsstatthalter Loeper, Staatsminister Dr. Freyberg. Staatsminister a. D. Dr. Müller, Dr. Rammelt, der württembergische Justizminister Schmid und Reichsgerichtspräsident Bumbke. |
1937 | 1937 637 Einwohner in Reppichau |
1938 | 1938 Die Molkereigenossenschaft Reppichau, zu der 170 Genossenschaftler gehörten, hielt ihre Versammlung ab. Durch die Nähe der Großstadt Dessau, die eine großzügige Milchversorgung benötigte, waren kleinere Molkereien des Landkreises gezwungen, ihren Betrieb einzustellen. Das traf auch für Reppichau zu. Die Orte Elsnigk, Kleinzerbst, Susigke und Chörau, die ihre Milch nach Reppichau gebracht hatten, mußten sie nun an die Großmolkerei Dessau liefern. Die hiesige Molkerei wurde aufgelöst, die Gebäude und Maschinen wurden verkauft. |
18.04.1945 | amerikanische Panzer besetzen das Dorf |
Juni 1945 | Abzug der amerikanischen Truppen und Besetzung durch russische Truppen |
Dezember 1945 | Bodenreform - Aufteilung von fiskalischen Acker in der Reppichauer Gemarkung |
1946 | Durch das Landratsamt Köthen wurde eine große Anzahl Flüchtlinge und Umsiedler in die Gemeinde eingewiesen. Die Flüchtlinge wurden im ehemals Kellerschen Gasthof im Massenquartier untergebracht und von da auf die einzelnen Häuser aufgeteilt. |
1948 | Die Sportgemeinschaft Reppichau beschloß die Bildung der Sparte Fußball. Die Sportler errichteten einen Sportplatz und bauten einen massiven Umkleideraum aus eigener Kraft und aus eigenen Mitteln. |
1951 | Ausbau des ehemaligen Hirtenhauses zur Bürgermeisterei. |
1953 | Gemeindebücherei wurde geschaffen und im Kulturhaus untergebracht. - Ein Erntekindergarten öffnete seine Pforten für die Kleinen, der später (1954) zu einem ständigen Kindergarten umfonktioniert wurde. |
1954 | Die Post richtete den Personen- und Postverkehr ein. Im gleichen Jahr folgte die Inbetriebnahme der Autobuslinie Köthen - Aken über Reppichau. |
1956 | Eine Konsumverkaufsstelle wurde eröffnet. - Die Grundeinheit der GST (Gesellschaft für Sport und Technik), Sparte Reitsport, gestaltete den alten Sportplatz am Schlippenweg zu einem Reitplatz um. |
16.01.1956 | Scheunenbrand durch Brandstiftung - Scheune von Walter Donath |
1957 | Beginn des Baus von zwei Wohnblöcken mit je 4 Wohneinheiten durch die MTS für Betriebsangehörige. |
1958 | Reppichauer Jugendfeuerwehr gegründet durch Richard Gerhard. |
12.08.1958 | Am 12. August 1958 wurde die LPG "Neuer Weg" Reppichau, Typ I, gegründet. 40 Wirtschaften schlossen sich zur LPG zusammen. |
Oktober 1958 | Durch die LPG wurde eine Bauernstube (mit Fernsehgerät) eingerichtet. |
1959 | Vom 26. Juni bis 29. Juni 1959 800-Jahr-Feier in Reppichau. Zum 800-jährigen Bestehen des Eike-von-Repgow Dorfes reiste die Ministerin der Justiz, Frau Hilde Benjamin, an. Sie hielt die Festrede, in der sie die historische Entwicklung Reppichaus würdigte. Der Festumzug stellte die geschichtlich wichtigsten Zeitabschnitte der 800 Jahre Dorfvergangenheit dar, unter anderem die Zeit der Bauernkriege, der Schlesischen- und der Befreiungskriege. Größtes Lob fand das von Dr. Walter Pflug in den Schulräumen zusammengestellte bäuerliche Museum unter der Thematik: "Reppichau gestern - heute - morgen." Die kulturhistorische Ausstellung umfaßte: die früheste Ausgabe des "Sachsenspiegels", alte Bibeln, ein Spinnrad aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und anderes mehr. Die Schüler der 4. Klasse hatten ihr Dorf originalgetreu aus kleinen Holzhäuschen aufgebaut. Das 800-jährige Dorfjubiläum endete mit einem gemütlichen Dorfabend, an dem auch die Bevölkerung aus den Nachbardörfern teilnahm. |
1959 | MTS-Blockhäuser wurden fertiggestellt und Anfang April bezogen. |
01.01.1959 | Der örtliche Landwirtschaftsbetrieb (Ö.L.B.) wird in Volksgut umgewandelt. |
1960 | Innerhalb der Gemeinde wurde eine Kanalisation gebaut und der Fließgraben an der Brücke um 1,5 Meter erweitert. - Das Volkseigene Gut, die LPG und mehrere Häuser erhielten ein Wasserwerk, die Feuerwehr bekam zwei neue Hydranten. - Ein Gebäude wurde ausgebaut, um einen neuen Kindergarten mit 60 Plätzen zu schaffen. |
1963 | In der Schule musste ein dritter Klassenraum eingerichtet werden, denn Reppichau avancierte zum Zentraldorf (mit Kleinzerbst und Chörau). Damit war auch der Straßenbau von Kleinzerbst nach Chörau zur Notwendigkeit geworden, um einen besseren Transport der Schulkinder zu gewährleisten. |
16.01.1963 | 08:00 Uhr - gilt für die gesamte Gemeinde der Notstand. Aller Bürger werden zur Räumung der Straße Reppichau - Elsnigk eingesetzt. |
1966 | Die ZGE "20. Jahrestag der Befreieung Reppichau" wurde gebildet. Das war die Kooperationsgemeinschaft der LPG Reppichau, Kleinzerbst und Susigke. |
26.03.1968 | Anfrage des Bürgermeisters beim Rat des Kreises und dem Energieversorger ob im Jahr 1969/70 das öffentliche Stromnetz auf 220 Volt umgestellt wird. |
1970 | Der Kindergarten wurde im ehemaligen Schulgebäude untergebracht. Duch Um- und Ausbauten entstanden zwei große Gruppenräume, zwei Schlafräume und entsprechende Waschräume. |
08.01.1971 | Zeitungsbericht "Freiheit" - In Reppichau wurde mit der LPG und der freiwilligen Feuerwehr eine Vereinbarung für die Schneeräumung und den Einsatz von Einsatzkräften und Technik getroffen. |
1975 | Bau einer neuen Bushaltestelle; Baue einer Betonkegelbahn am Sportplatz; Bau einer Betonstraße an der Aschengrube |
1978 | Reppichau wird an die Zentrale Müllabfuhr des Kreises Köthen angeschlossen. |
01.08.1978 | Pachtvertrag mit Rudi Fritsche über die Nutzung der Klubgaststätte und Mehrzweckhalle |
21.08.1982 | Nachthaide - Archäologische Begehung durch Dr. B. Schmidt; Scherbenstreuung von 100 x 100 m; Siedlung römische Kaiserzeit; abgeliefert zwei Randscherben und eine verzierte Scheibe |
02.08.1983 | Archäologischer Fund durch Dr. B. Schmidt und M. Becker beim Bau der Wasserleitung zwischen Konsum und Rat der Gemeinde - eine mittelalterliche Scherbe (11. bis 12. Jahrhundert) |
1984 | In Vorbereitung des Waldfestes 1984 in Verbindung mit dem 825-jährigen bestehen von Reppichau, fasste die Volksvertretung den Beschluss, die Schulstraße in Eike-von-Repgow- Straße umzubenennen. |
1984 | Zeitungsbericht "Freiheit" vom 4. Juli 1984 - "Zwar ist er vor 750 Jahren gestorben, doch führte er am vergangenen Sonntag hoch zu Roß und mit dem "Sachsenspiegel" unterm Arm den Festumzug des 8. Reppichauer Waldfestes an. Eike von Repgow, Verfasser des wichtigsten Rechtswerkes im Mittelalter, am Wochenende dargestellt von Ingolf Keller, dem Vorsitzenden des Jugendklubs. Eike von Repgows 750. Todesjahr war - verbunden mit der 825-Jahr-Feier der kleinen Gemeinde - den Reppichauern Anlaß, ihrem traditionellen Waldfest diesmal einen besonders attraktiven und bunten Rahmen zu geben. Ausgesprochen hilfreich griffen dabei die Landestheater Halle und Dessau sowie das Leipziger Schauspielhaus die aus ihrem Kostümfundus bereitwillig zahlreiche Prunkstücke zur Verfügung stellten, den Bürgern der Gemeinde unter die Arme. So konnten 100 Trachten aus allen zeitgeschichtlichen Epochen den Festumzug am Sonnabend bereichern. Aber nicht nur diese originelle Einlage machten das Reppichauer Waldfest zu einem Erlebnis für Tausende Besucher. Das ganze Dorf hatte das Fest mit viel Enthusiasmus und Eifer vorbereitet. Und egal, ob Ringreiten, Kuchenbasar, Modenschau, Diskothek, Tanz, Preiskegeln und -schießen, Jugendhornblasen oder Kinderfest - alles fand großen Beifall. Ein Dank soll in diesem Zusammenhang an Gaststättenleiter Hort Remus ausgesprochen werden, der die Waldfestbesucher ordentlich und ideenreich versorgte. Allerdings haben die Reppichauer noch weitere Gründe, kräftig zu feiern. Immerhin haben sie im "Mach mit!" Wettbewerb gute Leistungen vollbracht. 95 000 Mark konnten an Eigenleistungen zur Erhaltung von Wohnraum abgerechnet werden. Sieben Wohnungen älterer Bürger wurden renoviert, sechs Pflegeverträge abgeschlossen, und bei neun Straßen haben die Hausbrunnen ausgedient. Diese Straßen wurden an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. Übrigens Höhepunkt des Wochenendes war sicher die Umbenennung der Reppichauer Schulstraße in Eike-von- Repgow-Straße, eine Würdigung des mittelalterlichen Rechtsgelehrten, dessen Denkmal in Reppichau noch heute besucht werden kann." |
1990 | Die Kirche bekommt zwei neue Fenster auf der Ostseite, hinter dem Altar. Die Fenster wurden durch den Akener Kunstglaser Werner Gottschalk hergestellt. |
05.10.2008 | Werner Keller brachte zum Erntedankfest eine Futterrübe aus dem eigenen Garten in die Kirche. Die Futterrübe wog 12,7 kg. |