Bauhaus Dessau


 

Die Meisterhaussiedlung, die Walter Gropius 1926 in Dessau entworfen und gebaut hat, gehört zu den eindrucksvollsten Zeugnissen der Bauhausmoderne in Deutschland. Vier äußerlich nahezu identische Häuser beherbergten den Direktor selbst und, auf drei Doppelhäuser aufgeteilt, sechs seiner Meister nebst Familien. Nach umfangreichen Umgestaltungen und einer wechselhaften Nutzungsgeschichte sind zweieinhalb der Häuser weitgehend im Ursprungszustand wiederhergestellt. Was bis heute fehlt, sind das Direktorenhaus und die benachbarte Haushälfte, die einst von Moholy-Nagys bewohnt wurde – beide wurden bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört.

Pläne für den Wiederaufbau der zerstörten Häuser gab es schon lange, über das Wie jedoch wurde in Dessau acht Jahre lang erbittert gestritten. Die langwierige Debatte war auch ein Diskurs über einen angemessenen Umgang mit der Geschichte der Häuser zwischen Reparatur und Rekonstruktion. Die entscheidende Wende brachte ein Architektenwettbewerb im April 2010. Eine internationale Jury, der unter anderem der britische Architekt David Chipperfield angehörte, entschied sich für den Entwurf des Berliner Büros Bruno-Fioretti-Marquez – und damit für einen eigenen Beitrag zur Rekonstruktionsdebatte.
(www.bauhaus-dessau.de)

Bauhaus in Dessau